Saisonstart 2024

Unseren Saisonausklang 2023 verbringen wir diesmal etwas anders.

Keinen großen Törn auf benachbarte Inseln.

Nein, uns besuchen abwechselnd in Roda einige unserer Freunde. Die einen nehmen sich eine Wohnung, die anderen leben für eine kurze Zeit mit an Bord.

 

Zwischendurch wandern wir ein paar Tage in den katalanischen Pyrenäen unter treuer Begleitung eines uns zugelaufenen Hirtenhundes.

Und einen kleinen Abstecher unternehmen wir Richtung Mallorca, um dort Freunde zu besuchen.

Alles in allem ein schöner und gelungener Saisonausklang.

Zum Jahreswechsel statten wir dann unserer LA PRIMERA einen kurzen Besuch ab.
Wir möchten wissen, ob man es an Bord im Januar in Spanien gut aushalten kann und sind gespannt, wie die Spanier Silvester verbringen.

Mit unseren mobilen Heizern machen wir es uns unter der Kuchenbude mit Blick auf das Meer kuschelig und genießen einen ruhigen Silvesterabend.

Kein Geböller, keine Raketen, nur vereinzelt hier und dort mal ein kleines Leuchtfeuerwerk.

Mit unserer Dieselstandheizung wärmen wir die LA PRIMERA vor dem Zubettgehen einmal durch und dann geht es ab ins Bett.

Nachts kühlt es sich dann innen wieder bis auf 12 Grad runter, aber mit einer zusätzlichen Decke kann man es gut aushalten.

Mitte April soll die LA PRIMERA dann in die Werft.

Mit einem Zwischenstopp in Heidelberg und in Orange in Frankreich kommen wir Samstagabend mit dem vollgepackten Auto in Roda an.

Wieder haben wir uns für die Zeit, in der das Boot in der Werft ist, ein Appartement genommen. 

Diesmal leider ein Fehlgriff.

Tolle Lage, aber das Geld nicht wert.

 

 

 

Eine Woche verbringt die La Primera in der Werft, diesmal in Torredembara, um die alljährlich anfallenden Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.

 

 

Auf der Fahrt dorthin fällt uns auf, dass der Windgeber defekt ist.

Kai von der Freya hilft uns mit seiner Drohne herauszufinden, welchen Typ wir haben, um diesen schnellstmöglich zu ordern.

 

 

Dieses gute Stück ist es mit dem kleinen schwarzen "Propeller" hinten dran...

Nach einer Woche liegt sie dann wieder in ihrem Heimathafen und wir ziehen an Bord.

Einige Neuerungen wurden in der Zwischenzeit vorgenommen.

So haben wir uns von unseren nunmehr 12 Jahre alten Matratzen getrennt und neue anfertigen lassen.

Da von uns jeder eine Kabine bewohnt, haben wir uns entschieden, sie nicht mehr längs, sondern quer zu teilen.

So rollt man nicht immer in die "Besucherritze".

Leider hat sich da ein kleiner Fehler eingeschlichen und ein Teil der Matratze vom Skipper wurde zu groß gefertigt.

Nun kann man von "zu groß" ja etwas wegnehmen. Also wurde sie modifiziert und es passt alles.

Das Wetter spielt dieses Jahr nicht so wirklich mit.

Einen Abend gibt es ein starkes Gewitter mit so viel Hagel,...

... der noch am nächsten Tag auf dem Boot liegt...

... und tagsdarauf sogar noch auf einem Parkplatz in Torredembara.

Als wir letztes Jahr im September unterwegs waren, war es noch so warm, dass wir uns für die nächste Neuerung entscheiden... eine Klimaanlage.

In der Nacht bevor wir auf die La Primera ziehen, ist die Anlage dann eingebaut.

Just in time.

Einige kleine Restarbeiten folgen dann in den nächsten Tagen.

Auch die Farbe der Lüftungsgitter überzeugt uns noch nicht so, da sie doch sehr auffällig sind und farblich nicht wirklich passen.

Also ändern wir sie kurzerhand selbst. Nach einem guten Tipp versucht sich der Nautische Offizier daran und.... es klappt.

Unsere neuen Segel werden angeschlagen.

Hierbei handelt es sich um Segel, die aus recycelten Kunststoffflaschen produziert werden. Mal schauen, wie sie sich bewähren.

Leider ist der Sonnenschutz an der Genua seitenverkehrt angebracht. Macht zwar technisch nichts, passt uns aber für's Auge nicht zum bestehenden Sturmsegel.

Dies wird geändert und dann ist's wieder schick.

 

Bei der Gelegenheit wird auch gleich das Kabel vom neuen Windgeber oben durch den Mast gezogen.

Und wir haben uns noch eine andere Arbeit mitgebracht.

Die Spiegel in einem der Bäder sind angelaufen und wir wollen sie autauschen.

Neue haben wir bereits in Deutschland besorgt und mitgebracht.

Nun heißt es nur noch, die alten ab und die neuen anbringen.

Leichter gesagt als getan.

Da sie auf das Holz geklebt sind, müssen wir sie erst einmal entfernen. Wir versuchen es mit den unterschiedlichsten Methoden... mit Zahnseide versuchen wir zwischen Spiegel und Holz zu "schneiden". Sie reißt, genauso wie Angelschnur und auch ein hartes Bereifungsband aus Kunststoff für Pakete geben ihren Geist auf.

Auch Bogo und Martina von der AGLAIA sind gerade im Hafen und haben noch die eine oder andere Idee.

Letzten Endes schaffen wir es mit Hilfe unserer beiden Marineros Jordi und Jordi und dem altbewährten und nützlichen Spülmittel.

Etwas davon auf ein gutschneidendes Cuttermesser und allmählich löst sich der Spiegel.

Sehr aufwändig und wer weiß, beim nächsten mal kleben wir wahrscheinlich den neuen Spiegel einfach auf den alten 😉

Danke Jordi und Jordi nochmals für eure tatkräftige Unterstützung!

Unser Stegnachbar Floris ist mit seiner Frau Ursula an Bord ihrer PLEIONE.

Eigentlich wollen sie schon mit Patrick, einem Freund, Richtung Mallorca unterwegs sein.

Aber so richtig will der Wind nicht passen und so verbringen wir noch schöne gemeinsame und lustige Stunden mit ihnen.

Dann ergibt sich ein geeignetes Wetterfenster und sie nutzen die Chance.

Ein herzlicher Abschied. Schade, wir hoffen, dass wir sie bald einmal irgendwo wiedersehen und wünschen ihnen eine gute Fahrt gen Griechenland.

Um es für alle Beteiligten so entspannt wie möglich zu gestalten, haben wir bereits im November letzten Jahres alle auszuführenden Aufträge besprochen.

Aber wir sind in Spanien.

Und so lässt man sich Zeit bis knapp vor Ultimo.

Es sollen noch Sensoren und Anzeigen für die Motor- und Abgastemperatur, sowie für den Öldruck eingebaut werden.

Erst jetzt wird sich mit dem Thema beschäftigt und sich dann gewundert, warum die Artikel nicht rechtzeitig lieferbar sind oder gar nicht passen. Ärgerlich!

Die Zeit des Wartens überbrückt der Skipper und absolviert seinen Tauchschein.

Am späten Nachmittag  treffen wir uns mit unserem französischen Freund Christaen zum Petanque-Spielen.

Auch Graziella und Christian, ebenfalls aus Frankreich, sind mit ihren beiden Mädels Alyanah und Lea dabei.

 

Wir verbringen mal hier, mal dort an Bord einige lustige Abende bei Aperó, wie die Franzosen zu sagen pflegen.

Einige Arbeiten, die wir selbst erledigen können, liegen noch an.

Hosen kürzen, die Ankerkette prüfen und neu markieren, dabei gleich mal im Ankerkasten Matten auslegen, dass die Ankerkette nicht so im Schmutz und Wasser liegt (guter Tipp von Kai), Gelcoat ausbessern, WC-Pumpe reparieren...

Und nebenbei beobachten, was so alles an unbekannten Tieren im Hafen schwimmt...

 

 

Nachdem die PLEIONE uns verlassen hat, ist der Platz direkt neben uns schon wieder vergeben.

Annett und Christian werden hier mit ihrer OCEAN8 unsere neuen Nachbarn für dieses Jahr sein. 

Anja und Robert von der DONE sind auch wieder im Lande und machen sich bereit für ihren Saisonstart.

Kerstin und Kai von der Freya werden Roda wahrscheinlich für ein Jahr verlassen.

Mittlerweile haben wir aber schon munkeln hören, dass sie sich wohl doch wieder für den Winter in Roda entscheiden, wie auch die DONE 😉

Und so kommen und gehen unsere Nachbarn. Aber irgendwie und irgendwo werden sich unsere Wege hoffentlich wieder kreuzen, ob in diesem oder einem anderen Hafen.

 

Dann ist es so weit.

Unsere langersehnte 230V-Steckdose für den Außenbereich ist endlich angekommen. Bereits ebenfalls im November zur Bestellung freigegeben, wurde uns erst im April mitgeteilt, dass diese nicht geliefert werden kann. Und ja, sie kann nicht nach Spanien geliefert werden. Aber mit einem kleinen Hinweis an uns hätten wir sie ja nach Deutschland bestellen können und wir nehmen sie dann mit nach Roda. Es war ja genügend Zeit. So wurde sie zu uns nach Hause geliefert und unsere Nachbarn haben sie dann weiter zu uns nach Spanien geschickt.

Nur dumm, wenn alles technologisiert ist. Nachdem sie bereits in Spanien war, hat sie mindestens 3 Mal Portugal besucht und ist nach 4 Wochen angekommen und kann nun eingebaut werden. Gemeinsam mit den Anzeigegeräten für die Sensoren.

Kerstin und Kai von der Freya haben uns auf eine gute Idee gebracht - eine Waschmaschine an Bord.

Ja, wir haben die kleine handbetriebene Maschine. Das ist aber wirklich umständlich und so richtig sauber und frisch wird die Wäsche damit nicht.

Und immer im Hafen oder vor Ort nach einer Waschmaschine zu suchen...

Allzu sauber sind diese auch nicht und vorher wurden vielleicht die Lieblingsdecken vom Vierbeiner oder ähnliches drin gewaschen.

Also bestellt und trotz etwas Lieferzeit kommt sie noch pünktlich vor unserer jetzt geplanten Abfahrt an. Und hier ist sie nun...

Einen Platz haben wir auch schon gefunden.

In der Backbord Achternkabine soll sie an die seitliche Schrankwand.

Dafür fallen noch ein paar Arbeiten an, wie das Anbringen einer verstärkten Rückwand und das Bohren einiger Löcher zur Verlegung des Wasserzu- und ablaufs.

Und dann hängt sie.

Beim Schleudern rüttelt sie noch recht heftig, aber auch da haben wir eine Lösung und hängen uns für die 2 Minuten an die andere Seite des Schranks. 😄

Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin, denn beim nochmaligen Testen unserer Navigationsleuchten sehen wir, dass die Backbordleuchte nun nicht mehr funktioniert.

Nach langem Prüfen und Ordern eines neuen Sets stellen wir fest, dass es an der Leitung und nicht an der Leuchte liegt.

Also ab in den Ankerkasten und die Segellast und neue Leitung verlegen.

Letzten Endes entscheiden wir uns dann dafür, gleich die neuen Leuchten anzubauen.

Und dann kann es endlich losgehen.

Vom Gedanken, Richtung Korsika zu fahren, haben wir uns zwischenzeitlich verabschiedet.

Neben der fehlenden Zeit ist auch der Wind nicht passend. Vielleicht ja im September/Oktober.

Wir starten in Richtung Ebrodelta, weiter dann über Castelló de la Plana nach Valencia.

Diese Stadt ist immer einen Zwischenstopp wert.

Wir besuchen abermals die Stadt der Künste und Wissenschaften am trockengelegten Flussbett...

...und lassen es uns wieder schmecken.

Für unseren Absprung Richtung Balearen laufen wir den schönen Hafen in Denia an und verbringen dort einige Tage.

 

Der anhaltende Gegenwind hält uns hier fest.

Daher entscheiden wir uns mit dem Zug für gerade mal 2,50 EUR pro Person Richtung Calpe zu fahren.

Wohlgemerkt 2,50 EUR hin und zurück für eine Person und eine Gesamtstrecke von knapp 60km...

Kurz nach Sonnenaufgang starten wir dann unseren Törn Richtung Formentera.

Zuerst laufen wir nur unter Motor aber dann können wir die Segel setzen und segeln hart am Wind unter kurzer Begleitung von einer Gruppe Delfinen.

In einiger Entfernung sehen wir den Blas eines Wals, für ein Foto leider zu weit entfernt.

 

 

Der Anker fällt bei knapp 10m Wassertiefe auf den schönen sandigen Boden in der Bucht Saona, im Westen Formenteras.

Es ist bereits Abend und allmählich räumen die Tageslieger und nervigen Jetboote  das Feld.

Was bleibt, ist ein Blick auf das weite Meer und den Sonnenuntergang.

Dies ist unser Platz für die nächsten Tage.

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Die Dollis (Mittwoch, 12 Juni 2024 19:54)

    Moin, gut das es wieder schöne Bilder aus der Mittelmeer Region zusehen gibt. Das neue Jahr hat euch eine Menge Aufgaben und Arbeit für das Boot und das „einfache leben " an Bord für euch gebracht . Der start war hart und wir hoffen und wünschen umso schöner der Rest des Jahres. In großer Freude und Spannung auf das kommende in Wort und Bild und danke für die schöne Zeit bei euch Christiane und Michael. PS. und nicht auf den Hund � kommen ��

  • #2

    Petra Johns (Donnerstag, 13 Juni 2024 14:44)

    Hallo Ihr Zwei, werde jetzt Matthias Kommentare weiterführen... Habe mich sehr gefreut wieder so schöne Bilder und Texte von Euch zu sehen.
    Ich wünsche Euch weiterhin traumhafte Erlebnisse und freue mich auf weitere Bilder.
    Bleibt gesund. Liebe Grüße Petra