Mallorcas Ost- und Südküste

Wir verlassen am frühen Morgen zum Sonnenaufgang unseren Ankerplatz in der Cala Galdana. Letzten Endes werden wir dann abends doch noch drei Segelboote in der Bucht. Einer der beiden Segler hat wohl seinen Anker nicht gut genug eingegraben, ihn hat es nachts ca. 100m an uns vorbeigetrieben.

Pollença

Vorhergesagt ist guter Segelwind aus Süd bis zum Mittag und dann soll es eine große Flaute geben. Daher besser so früh wie möglich los und den Wind nutzen.

Dann können wir  aber doch bis 1 Seemeile vor unserem Ziel durchsegeln und das mit einer guten Reisegeschwindigkeit. Teilweise sehen wir sogar die 8 Knoten auf der Logge.

Genügend Zeit, um sich für die nächsten Tage einen  guten Ankerplatz gegen den aufkommenden SW-Wind, drehend auf NW zu sichern.

Diesmal wollen wir die 40 Knoten Windböen vor Anker abwettern und das in der Bucht von Pollença, gleich neben der Marina de Bonaire. Schauen wir mal, was die Nacht bringt, zur Not verlegen wir an den Strand.

 

Aber die Nacht verläuft schön ruhig und wir liegen hier in dieser Bucht wie  in Abrahams Schoß.

Der Tag bringt nun aber auch erst die aufkommenden Böen und gen Abend dann Regen und Starkwind.

Darauf deutet auch der extreme Druckabfall am Barometer hin.

 

Nach knappen 3 Stunden wird es ruhiger. Wieder mal hat unser Anker bewiesen, dass Verlass auf ihn ist.

 

Und so entspannt sieht es dann am nächsten Morgen aus...

Die immerhin 45m lange Segelyacht SAUDADE      

neben uns vor Anker hat sich wohl vorsichtshalber für den stürmischen Abend in die Bucht gegenüber verlegt und kommt erst am Morgen wieder zurück.

Ein anerkennendes Nicken und Grüßen kommt seitens des Kapitäns, als wir die Bucht Richtung Osten Mallorcas verlassen.

Cala Agulla

Unser Anker fällt in der Cala Agulla, eine großzügige Bucht mit ausreichend Ankermöglichkeiten auf reinem Sandboden.

 

 

Der nautische Offizier versucht abermals sein Glück im Brotbacken, aber auch diesmal wird es nur ein harter Klumpen.

 

 

In der zweiten Nacht liegen wir dann etwas unruhig bei viel Schwell und kaum Wind und so geht es weiter entlang der Küste mit einem kleinen Buchtenmarathon.

Wir schauen in mehrere der vielen schönen Calas mal rein.

Cala Domingos

In der Bucht Cala Domingos fällt dann unser Anker für die Nacht.

Das dicke Regengebiet zieht glücklicherweise an uns vorbei.

Wir verlassen am nächsten Morgen die Bucht, begleitet von leisen Tönen chilliger Musik aus dem oben auf den Felsen gelegenen Martinelli Beach Club.

 

Einen kleinen Abstecher machen wir noch in den Hafen von Portocolom...

... bevor es dann an der angenehm bebauten Küste entlang...

... in den Hafen von Portopetro geht.

 

Portopetro

Hier haben wir uns mit unseren Freunden Astrid und Jörg von der JAMS verabredet. Wir haben uns vor über einem Jahr in Roda de Barà kennengelernt.

Gemeinsam verbringen wir hier ein paar Tage bevor uns unser Weg weiter zur Naturschutzinsel Cabrera führt.

 

Einen Badestopp legen wir aber noch in der Cala Mondragó ein.

Klares Wasser, schöne Strände inmitten eines Naturparks.

 

Cabrera

Dann erreichen wir das Cabrera-Archipel.

Hier darf nicht geankert werden.

Wer verweilen möchte, muss sich über das Internet  im Voraus eine Genehmigung einholen und eine der 50 verfügbaren Bojen buchen, ansonsten läuft man Gefahr abends bei Kontrollen des Platzes verwiesen zu werden.

Wir haben noch ein wenig Zeit, da die Bojen bis 17 Uhr verlassen werden müssen und somit erst ab 18 Uhr verfügbar sind. Also lassen wir uns etwas  treiben.  Vorbei geht es unter Segeln an den kleineren Inseln bis wir, vom Osten kommend zwischen der Illa des Conills und Na Redona, auf die Nordspitze von Cabrera, der "Ziegeninsel" zufahren.

Diesen Namen hat sie, weil hier früher wilde Ziegen lebten, die alles Grüne  vertilgten und so für das karge, felsige  Aussehen verantwortlich sind.

Vor einiger Zeit hat man sie von der Insel gebracht, weil man befürchtete, dass sie gar nichts Grünes mehr lassen.

 

Wir passieren die berühmte Cova Blava, die "Blaue Grotte", eine 160m lange und 50m breite Höhle. Hier kann man mit dem Boot hineinfahren, leider nicht wie wir mit Mast, denn die Höhe am Eingangsbereich beträgt nur 6m,  im Inneren dann sogar 20m. Man sagt, wenn die Sonne ab Mittag in die Höhle  scheint, werden  Wasser  und Höhlenwände besonders hervorgehoben und sollen in den schönsten Blautönen schimmern. Eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Fischarten kann man beim Schnorcheln bestaunen...

Wir bleiben  für 2 Nächte, das werden wir uns mal genauer ansehen. Nun geht es erstmal in den Naturhafen an die Boje. Zum Abend hin kommen doch noch ein paar  Boote, mehr  als erwartet, aber wir haben einen guten Platz gefunden.

Und morgen erkunden wir dann mal die Insel.

 

 

Und überall auf der Insel begegnen uns diese kleinen, neugierigen Tierchen...

 

Nach einer kleinen Stärkung im einzigen "Lokal" des Ortes, entscheiden wir uns, auch die andere Seite der Insel zu bewandern...

 

 

Dann verlassen wir gegen Mittag bei Sonnenschein den schönen und ruhigen Naturhafen und begeben uns in Richtung der Blauen Grotte um die Ecke.

Der Skipper möchte eine kleine Schnorchelrunde einlegen und sich das Spektakel der unterschiedlichsten Blautöne und die artenreiche Fischwelt, ausgestattet mit wasserfester Kamera,  mal genauer ansehen.

Leider steht die Sonne in diesen Tagen nicht mehr allzu hoch. Somit liegt der Eingang eher im Schatten. Er versucht es dennoch.

Der nautische Offizier setzt den Skipper ab und dreht eine kleine Runde dreht, dann winkt der Skipper aufgeregt.

Es sind um ihn herum viele der unangenehmen Feuerquallen. Da möchte er doch wieder lieber an Bord.

 

Es Trenc

Also Kehrtwende und ab an den Strand von Es Trenc an Mallorcas Südküste.

 

Hier gibt es erstmal ein schmackhaftes, leicht verspätetes Fischerfrühstück.

Dann gönnt sich  der Smutje, alias Skipper seine wohlverdiente Pause.

Morgen stoßen unsere Freunde Astrid und Jörg von der JAMS zu uns. Gemeinsam wollen wir dann Palma ansteuern.

Hier an diesem türkisfarbenen Strand hält man es auch gerne noch einen Tag länger aus, selbst bei bewölkterem Himmel.

Ein Begrüßungsgetränk gibt's bei uns an Bord und der Skipper hat auch schon bald eine neue Freundin gefunden ;)

Lotte weicht ihm an diesem Abend kaum von der Seite und bettelt um seine Zuneigung.

Am nächsten Tag machen wir uns vormittags auf den Weg nach Palma, das Cabrera-Archipel begleitet uns.

Wir können die Segel setzen und kommen gut voran. Die JAMS startet etwa eine Stunde später und schon bald "bilden 2 Segelboote eine Regatta".

Aber das Kap entpuppt sich als  hartnäckig und wir müssen trotz Segelns hoch am Wind immer wieder kreuzen, um endlich daran vorbei zu kommen.

Dann ist es geschafft und die Küste von der großen Palma-Bucht, S'Arenal und damit dem legendären Ballermann kommt ins Bild.

Wir ankern etwas abseits von der Kathedrale zwischen dem Hafen von Palma und dem von Portixol.

Die JAMS findet gleich guten Ankergrund, wir kämpfen noch ein wenig.

Immer wieder rutscht der Anker über mit Sand bedeckten Felsen bis er endlich greift.

Die Nacht wird etwas schaukelig, aber alles nicht so schlimm, morgen geht es in den Hafen.

 

Palma

Am Morgen, pünktlich vor dem aufkommenden Wind, starten wir und fahren hintereinander in den Hafen zur Marina Llonja.

Hier hat uns Jörg einen traumhaften Platz in der Altstadt mit direktem Blick auf die Kathedrale besorgt.

Bei einem nachmittäglichen Spaziergang durch die Stadt sind wir erstaunt, was für schöne Gebäude und Gassen Palma zu bieten hat.

Da hatten wir doch andere Vorurteile.

Mallorca eben:  Ballermann, Partymeile, lautes Gegröle, etc..., aber nichts Historisches und Schönes.

 

Mit unseren Bord-Klapprädern unternehmen wir eine Tour Richtung S'Arenal.

Der Skipper möchte dem nautischen Offizier mal die Partymeile mit  Ballermann und Co. zeigen.

Außer ein paar fliegenden Händlern, die Rolex-Uhren und Louis Vuitton-Taschen verkaufen wollen, sieht man kaum eine Menschenseele auf den Straßen.

Insgesamt kommen bei der Tour 40km zusammen.

Das spürt man am nächsten Tag schon ein wenig.

 

Nachdem wir uns entschließen, noch 2 Tage in Palma zu verlängern und die höheren Wellen abzuwettern, nehmen wir uns vor, mit dem historischen Holzzug Tren de Sóller von Palma nach Sóller zu fahren.

Wir verabschieden uns von Jörg und Astrid, die beiden wollen weiter Richtung Andratx, und machen uns auf den Weg zum Bahnhof. Und dann geht es auch schon los, solche Rattergeräusche kennt man heutzutage nur noch von Güterzügen!

Vorbei geht es an Berglandschaften, Olivenhainen, Mandel- und Orangenbaumplantagen...

 

... bis nach Sóller.

Passend zum Tren de Sóller gibt es noch die Straßenbahn, welche zum Port de Sóller führt.

Diese fährt direkt zwischen den Cafés und kleinen Restaurants an der St. Bartholomäus Kirche durch.

Wir  gehen die knappen 4km zu Fuß.

Vielleicht verschlägt es uns ja auch mal in diesen niedlichen Hafen. Von unserem derzeitigen Heimathafen Roda de Bará ist es ein guter Anlaufhafen im Norden.

Wir sind zumindest sehr angetan.

An unserem letzten Tag füllen wir unsere Vorräte an Nahrungsmitteln auf und schlendern dazu durch die jahrhundertealte Markthalle Mercado Municipal

im Stadtviertel Santa Catalina, ganz in der Nähe des Hafens.

Hier nehmen wir noch einen Snack an der im August 1966 gegründeten Tapas-Bar "Can Frau" zu uns, spanische und mallorquinische Spezialitäten nach alten Familienrezepten.

Nach einer wieder mal sehr ruhigen Nacht, (hier im Hafen ist es erstaunlich ruhig,) verlassen wir unseren tollen Liegeplatz und begeben uns auf den Weg an die Südwestküste für den Absprung nach Ibiza.

Wir ankern vor dem Hafen von Port Adriano.

(Er wird auch dieses Mal nicht attraktiver für den nautischen Offizier, es sei denn, man wendet den Blick auf diese Seite der Bucht...)

Ein Glück, wir sichten diese Qualle erst nachdem der Skipper die Lage unseres Ankers geprüft hat.

 

Der Smutje bereitet aus den Mitbringseln der Santa Catalina-Markthalle ein zauberhaftes und gesundes Abendessen.

Noch vor dem Sonnenaufgang verlassen wir unseren Ankerplatz und begeben uns auf den Weg Richtung Ibiza.

Sa Dragonera (links im Bild, die liegende Schildkröte) und Mallorca lassen wir achteraus.

Wir können endlich   zum Segelboot werden und unser Gennaker schnuppert nach 2 Jahren wieder frische Meeresluft.

 

Nette Begleitung...

 

Dann kommt  Ibiza's Nordküste ins Bild mit viel Natur...

Unser Anker fällt nach 52 Seemeilen, segelnd bis  fast an den Ankerplatz, auf puren Sandboden in der schönen Cala Xarraca.

Willkommen auf Ibiza!

Mehr dazu im nächsten Blog..

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Kommentare: 2
  • #1

    Vati und Mutti (Donnerstag, 22 Oktober 2020 18:43)

    Hallo Ihr Weltenbummler,wunderbare Bilder von der Ost- und Südküste Mallorcas habt Ihr uns gezeigt,toll! Prima, daß Ihr Euch mit Astrid und Jörg von der JANS treffen konntet für gemeinsame Unternehmungen. Lustig, daß auch ein Vierbeiner mit von der Partie war. Besonders haben uns Eure Bahnfahrt nach Soller, die Straßenbahnfahrt und vor allem die Sehenswürdigkeiten von Palma gefallen. Bewährt haben sich wieder einmal Eure Nautik und das Sicherheitskonzept. Viel Glück auf Ibiza! Grüße und Umarmung von Vati und Mutti.

  • #2

    Petra und Matthias (Donnerstag, 22 Oktober 2020 19:30)

    Sehr schöne Bilder und alles hervorragend beschrieben . So haben wir Mallorca noch nicht gesehen !! Aber den Chefkoch auch noch nicht . Wünschen euch zwei noch eine schöne Zeit und habt weiterhin soviel Spaß wie auf den gezeigten Bildern .