Frankreich & Spanien - Baskenland (Bayonne bis Bilbao)

Nach 72sm (ca. 133km) treffen wir 22.30Uhr im Hafen von Bayonne ein. Wir haben auch hier, allerdings für einen Tag später, per mail einen Liegeplatz angefragt, leider aber wieder keine Antwort erhalten. So hoffen wir nun auf ein freies Plätzchen in dem kleinen Hafen, haben Glück und können längsseits festmachen.

Bayonne

Ein einheimischer, älterer Herr begrüßt uns um diese Zeit noch und kümmert sich um uns, als wäre er der Hafenmeister. Über den "Kundenservice" des Hafenbüros schüttelt er nur den Kopf, gibt uns den Code für die sanitären Einrichtungen und erzählt uns von dem Event hier im Ort, der "Fêtes de Bayonne", einem 5-tägigen Volksfest mit über 1 Millionen weiß-rot gekleideten Besuchern, welches heute Abend eröffnet wurde.

Nun wissen wir auch, warum wir mit Feuerwerk begrüßt wurden.

Da müssen wir also unbedingt mal hin.

Am nächsten Tag erkunden wir aber erst einmal per Fahrrad Biarritz, das mondäne Seebad nur ein paar Kilometer von Bayonne entfernt.

 

Impressionen aus Biarritz

Wir haben uns für die kommende Woche mit einem  befreundeten Pärchen aus Braunschweig bei uns an Bord verabredet.

Anja und Stephan wollen mit dem Auto anreisen.

Da die per mail angeschriebenen Häfen San Sebastián und Hondarribia auch mal wieder nicht geantwortet haben und uns die Sache zu unsicher ist, einen freien Platz zu bekommen, beschließen wir, Anja und Stephan hier in Bayonne an Bord zu nehmen.

Wir fühlen  uns hier gut aufgehoben, ein Parkplatz für die Umladung der bei Amazon bestellten Sachen befindet sich gleich am Hafen und wir können uns vorstellen, die "Fêtes de Bayonne"  besser zu viert zu erleben. ;)

 

Die Beiden kommen gut durch und treffen schon Samstagabend ein.

Sonntagvormittag  schlendern wir am Strand zwischen Bayonne und Biarritz entlang, kehren  in einer Strandbar ein...

 

...und erleben wie die gutgebauten französichen Rettungsschwimmer und angehenden, knackigen Rettungsschwimmerinnen hier auf Zack sind, um den bei starker Brandung herumtollenden Badenden behilflich zu sein.

Nur mit großer Mühe ;) können wir unsere Männer am Abend überreden, die "Fêtes de Bayonne" zu besuchen.

 

Wahnsinn, die meinen das wirklich alle ernst und sind in weiß und rot gekleidet.

Wir versuchen, uns ähnlich zu kleiden  und selbst unsere Männer tragen freiwillig ein aus Borduntensilien gebasteltes, rotes Bändchen um den Hals.

Es wird ein fröhlicher, toller Abend in ausgelassener Stimmung.

Alle Menschen  singen und tanzen miteinander...

... sitzen mit ihren weißen Hosen auf den Straßen und bilden eine Art Raupe, auf der sie auf ihren Händen nach der Musik "Griechischer Wein"  die Menschen  von vorne nach hinten tragen.

Einfach gigantisch!

Früh am Morgen geht es dann zurück zum Schiff.

Das ganze Fest ist super organisiert, selbst die Abreise mit den, nur für diese Feierlichkeit eingesetzten,  Bussen.

Erstaunlich, wie gut sich alle miteinader vertragen.

Es gibt keine, zumindestens für uns nicht sichtbar, abgestürzten oder volltrunkenen, grölenden Besucher.

Alles in allem ein wirklich gelungenes, fröhliches Volksfest!!!

Wir verlassen Bayonne, legen in der Bucht von Saint-Jean-de-Luz noch kurz einen Badestopp ein, bevor es weiter Richtung  San Sebastián geht.

San Sebastian

Hier machen wir in der Bucht 'La Concha' an einer Boje fest, da es im kleinen Stadthafen momentan für uns keinen freien Liegeplatz gibt.

 

Leider, denn die folgende Nacht wird mal wieder sehr schaukelig.

An der Küste werden für die Nacht Wellen von über 3 Metern vorhergesagt, diese rollen in die Bucht und gewinnen vor dem Wind die Oberhand und lassen La Primera von links nach rechts rollen.

Niemand kann wirklich schlafen.

Anja versucht es mit einem Plätzchen im Salon, kann aber auch dort kein Auge zumachen und lauscht den lauten Schiffsgeräuschen.

Wir sind froh, am nächsten Nachmittag einen freien Platz im Hafen zu bekommen.

 

So verlegen wir und können danach ganz entspannt San Sebastián erkunden und immer mal einen kleinen Zwischenstopp in einer der vielen kleinen Pintxo-Bars einlegen.

(Pintxo, ähnlich den spanischen Tapas)

Impressionen von San Sebastián

Natürlich darf für die Schleckermäulchen das obligatorische Eis nicht fehlen...

Nach erholsamer, schaukelfreier Nacht geht es am nächsten Tag weiter.

 

Unser Anker fällt in der Bucht vor Ondarroa, 20 sm hinter San Sebastián.

Der Grill wird angeschmissen und wir lassen den Abend bei leckerem Essen und einem sehr guten  Tropfen Rotwein ruhig ausklingen.

Aber auch diese Nacht sollte keine ruhige für uns alle werden.

Die Wettervorhersagen stimmen vorn und hinten nicht.

In der Nacht dreht der Wind einmal komplett durch und in den frühen Morgenstunden setzt dann noch ein heftiges Gewitter mit teils starken Böen ein.

Wir warten das Gewitter ab und machen uns dann auf den Weg nach Bilbao.

Hier hat es mal mit einer zeitnahen Rückmeldung zu unserer Liegeplatzanfrage geklappt.

Bilbao

Wir laufen in den Hafen 'Real Club Maritimo del Abra' in Bilbao Getxo ein und warten am Besuchersteg auf den Hafenmeister.

Er steigt mit an Bord und weist uns unseren Liegeplatz zu.

Dank unseres Crewzuwachses glückt das Anlegemanöver schnell und perfekt.

Abends erhalten wir noch einen Tipp für eine wirklich authentische Pintxo-Bar, 'Bar Galea'.

Hier sind fast nur Einheimische unterwegs, die Pintxos schmecken wirklich gut aber  das Abrechnungssystem ist uns bis heute ein Rätsel.

Aber wer will da meckern, für 4 Leute Essen und Getränke für knapp 70 Euro...

Am nächsten Tag geht es mit der Metro in die Stadt Bilbao, denn der Hafen liegt ca. 12km entfernt.

Auf unserem Weg zur Metro entdecken wir die älteste noch existierende Schwebefähre der Welt, von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt -

'Puente de Vizcaya'

 

In Bilbao angekommen, schlendern wir erst ein wenig durch die Stadt, zu Mittag gibt es ein 'Menu del dia', bestehend aus Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise mit Getränken für 50 Euro und das alles wieder für 4 Personen.

 

Impressionen aus Bilbao

Als  sich nachmittags  die Sonne blicken lässt, machen wir uns auf den Weg zum Guggenheim-Museum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Männer als kleines Kunstobjekt, von uns Frauen  in Szene gesetzt.

Gut gelungen!

Impressionen vom Guggenheim-Museum

Eine schöne und erlebnisreiche Woche neigt sich dem Ende zu.

Dies begießen wir mit dem leckersten aller Rumsorten 'Zaya', einem guten Tropfen und ein Geschenk unserer Lieblingsnachbarn Tanya und Michael.

 

Dies ist der letzte gemeinsame Abend mit Anja und Stephan.

Morgen geht es für die beiden wieder zurück in die Heimat.

Wir wünschen ihnen eine gute Heimfahrt!

oder

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Kommentare: 2
  • #1

    Anja und Stephan (Donnerstag, 15 August 2019 07:09)

    Ach war das schön! Danke für die vielen Impressionen. Du hast es auf den Punkt gebracht. Ahoi und liebe Grüße �

  • #2

    Angelika & Thomas (Samstag, 17 August 2019 21:52)

    Schön, von euch zu lesen! War ja wirklich eine erlebnisreiche Woche mit euch.
    Bayonne kann uns keiner nehmen ;)